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“Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg.”
Mahatma Gandhi

WEG DES FRIEDENS

Zur Projektidee

Der “Weg des Friedens” ist der Name eines Friedensprojektes im Waldviertel und grenzüberschreitend in Tschechien!

Der “Weg des Friedens” verbindet Gedenk- und Versöhnungsprojekte und Initiativen für Friedenspädagogik, für die Menschenrechte, für soziale Gerechtigkeit, für interreligiösen Dialog sowie für die Bewahrung der Schöpfung und leistet damit einen Beitrag für eine Kultur des Friedens und der Versöhnung.

Einen wichtigen Platz beim “Weg des Friedens” nimmt das Erinnern und Gedenken ein. Geschichtliche Ereignisse sollen nicht vergessen werden, sondern sollen dazu dienen, aus der Vergangenheit zu lernen und eine Brücke zur Gegenwart zu bauen. “Erinnern und Gedenken” drückt Respekt gegenüber jenen Menschen aus, die durch Verfolgung und Krieg großes Leid erfahren oder ihr Leben verloren haben und bewahrt ihnen ihre menschliche Würde und ihr Andenken. Das Unrecht anzuerkennen und die Opfer beim Namen zu nennen, sind bedeutende Schritte um alte Verwundungen zu heilen und um Versöhnung zu ermöglichen.

FRIEDENSLANDKARTE

Die Friedenslandkarte kennzeichnet und beschreibt Projekte und Initiativen, die für eine Kultur des Friedens und der Versöhnung stehen. Diese Wegstationen verteilen sich über das gesamte Waldviertel und über die Grenze nach Tschechien. Die mit einem grünen Stern gekennzeichneten Wegstationen sind vor Ort als Wegstation vom „Weg des Friedens“ bezeichnet.

FRIEDENSWEGE “WALDVIERTEL – SÜDBÖHMEN”

Ein weiterer Schwerpunkt vom „Weg des Friedens“ sind die Friedenswege „Waldviertel – Südböhmen“. Diese sind ein Zusammenschluss von sechs Friedenswegen, die unterschiedliche Friedensthemen repräsentieren.

Eine Idee oder eine Erfindung kann noch so gut sein, wenn sie nicht bekannt gemacht und verbreitet wird, bleibt die Wirkung eingeschränkt. So ist es auch mit den Ideen und der konkreten Praxis der Friedensarbeit und der Friedenskultur. Im neuen Testament heißt es dazu: “Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind”. In unserer Zeit können wir die zahlreichen Möglichkeiten des Internet als diesen “Leuchter” nutzen.

Der “Weg des Friedens” lebt von der Begegnung von Mensch zu Mensch und durch den Austausch, der durch das Projekt gefördert wird.
Wie alles begann….die Motive hinter dem „Weg des Friedens“ …

PROJEKTIDEE

…. zuerst war und ist das Gefühl der Sehnsucht nach Frieden,Gerechtigkeit und danach die Schöpfung, das Geschenk des Lebens zu schützen und zu bewahren,
…dann entwickelte sich allmählich die Idee, das Friedensprojekt „Weg des Friedens“ zu gründen. Aufgrund der Tatsache, dass es im Waldviertel und entlang der tschechischen Grenze viele Projekte gibt, die eine Kultur des Friedens und der Versöhnung repräsentieren, aber oft nur wenig bekannt sind oder nach der Errichtung des Denkmales wieder in Vergessenheit geraten.

Die Geschichte und die Folgen des 2. Weltkrieges fordern uns zur Auseinandersetzung mit vielen Erinnerungs- und Gedenkthemen auf.Die Verfolgung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus dem Waldviertel. Die Morde an Behinderten, an politisch und religiös Verfolgten. Die Errichtung des Truppenübungsplatzes Allentsteig mit der Aussiedlung von ca. 7.000 Menschen aus ihren Häusern und Dörfern.

Nach dem Krieg folgte das Drama der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei bis zur Errichtung des „Eisernen Vorhanges“. Im Waldviertel verdichtet sich die jüngere Geschichte, beginnend mit der Grenzziehung zwischen Österreich und Tschechien nach dem ersten Weltkrieg, über die Ereignisse des zweiten Weltkrieges und die Errichtung des „Eisernen Vorhang“ bis zur heutigen frei passierbaren Grenze innerhalb des EU – Schengenraumes auf besondere Weise.

Außerdem wurde durch die Errichtung des Truppenübungsplatzes Allentsteig eineGrenze innerhalb des Waldviertels gezogen. Die Erinnerungskultur in vielen ländlichen Gemeinden beschränkt sich noch immer auf das Kriegerdenkmal und die jährliche „Heldenehrung“ beim Kriegerdenkmal, wie die Allerseelenfeier noch in meinen Jugendtagen genannt wurde. Diese „Heldenehrung“ verursachte mir damals als Jugendlicher schon ein eigenartiges und beklemmendes Gefühl. Das Wort „Helden“ steht noch immer auf vielen Denkmälern und suggeriert, dass diese „Helden“ für eine gerechte Sache kämpften und heldenhaft ihr Leben für die Heimat opferten. Ein Wort genügt um die historischen Ereignisse komplett zu verdrehen. Für die vielen anderen Opfer der Weltkriege gibt es hingegen invielen Gemeinden noch immer keine Gedenktafeln oder entsprechende Erinnerungszeichen.

Das Projekt „Weg des Friedens“ möchte aber nicht anklagen, sondern positive Beispiele aufzeigen und eigene Friedensprojekte umsetzen, wie die Friedenswege “Waldviertel – Südböhmen”. Der einzige Sinn dessen, was Menschen einander angetan haben und noch immer antun, kann nur sein, daraus zu lernen, dass dies nie mehr passiert und daher ist es notwendig, für eine „Kultur des Friedens“ auf den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Ebenen zu arbeiten. Voraussetzung für Frieden ist die ständige Weiterentwicklung unserer Demokratie und der Menschenrechte. Frieden ist daher kein statischer Zustand, sondern erfordert einen ständigen Entwicklungsprozess. Der „Weg des Friedens“ möchte über „das Erinnern und Gedenken“ Friedensbrücken zur Gegenwart bauen. In diesem Zusammenhang sehr passend, erlaube ich mir Herrn Wili Mernyi, den Vorsitzenden des Mauthausen Komitees zu zitieren, der bei der Gedenkfeier inMauthausen 2015 gesagt hat: „Der Unmenschlichkeit von damals gedenken wir ambesten, indem wir die Unmenschlichkeit von heute bekämpfen“. Der „Weg des Friedens“ bemüht sich in diesem Sinn, Projekte und Initiativen, die sich für die Menschenrechte und für soziale Gerechtigkeit einsetzen, bekannt zu machen und zu vernetzen. Dies sind die Wurzeln, aus denen der „Weg des Friedens“ seine Ideen, Visionen und seine Lebensenergie speist!

für den Inhalt: Heinz Spindler